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Schimmel in der Wohnung beseitigen

Schimmel in der Wohnung vermeiden und beseitigen

Schimmel in der Wohnung ist leider immer noch ein weitverbreitetes Problem. Sowohl Alt- als auch Neubauten können betroffen sein. Schimmel beeinträchtigt nicht nur massiv die Wohnqualität, er birgt auch gesundheitliche Risiken und sollte umgehend entfernt werden.

Die Ursachen für den Schimmelbefall sind vielfältig, haben jedoch stets mit zu hoher Feuchtigkeit im Gebäude zu tun. Diese kann durch Wasserschäden, undichte Wasserleitungen und bauliche Mängel entstehen. Wird Baufeuchte im Neubau oder nach Sanierung nicht ausreichend vor dem Erstbezug ausgetrocknet, kann es ebenfalls zur Schimmelbildung kommen.

Auch falsches Heizen und Lüften können Ursachen sein. Um Schimmel dauerhaft zu entfernen, müssen die Ursachen erkannt und beseitigt werden.

Schimmel in der Wohnung

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Ein Myzel in der Nahaufnahme: In diesem Fall handelt es sich um „Aspergillus Niger“, bekannt unter dem Namen Schwarzschimmel.

Schimmelpilze sind Teil unserer natürlichen Umwelt und leben fast überall. Sie verbreiten sich durch Sporen, die durch die Luft transportiert werden. Zum Wachstum brauchen sie eine entsprechende Temperatur, organische Substanzen als Nahrung und ausreichende Feuchtigkeit. Wohninnenräume bieten diese Bedingungen.

Ihre Temperatur ist ideal für Schimmelpilze. Nahrung finden sie zum Beispiel in Holz, Papier, Tapeten, Farben, Textilien, Leder, Staub und selbst Kunststoff. Also Materialien, die jeder Wohnraum ausreichend zu bieten hat.

Beträgt dann noch die relative Luftfeuchtigkeit ungefähr 80% an der Oberfläche des Materials sind die Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze perfekt. Die Regulierung der Luftfeuchte ist die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen Schimmel. Dadurch müssen Sie später keinen Schimmel beseitigen.

Gesundheitliche Auswirkungen von Schimmelpilzen auf den Menschen

Da Schimmelpilze fast überall vorhanden sind, befinden sich auch ihre Sporen und Stoffwechselprodukte immer in der Luft. Für den Menschen sind sie in der Regel ungefährlich. Sie können aber zu einer Gefahr werden, wenn sie gehäuft auftreten.

In hoher Konzentration eingeatmet, können sie reizende und allergische Reaktionen auslösen. Es können Schleimhautreizungen, Bindehautreizungen, Atemwegsbeschwerden, Husten, Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten. Allergische Reaktionen wie Schnupfen, Niesen, Asthma, gerötete Augen und Hautausschläge sind ebenfalls bekannt. Studien über die Auswirkung von Schimmel in der Wohnung auf Atemwegserkrankungen belegen ein erhöhtes Risiko für Kinder.

Kinder in pilzbefallenen Wohnungen zeigten ein um den Faktor 1,5 bis 3,5 erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen als Kinder in unbelasteten Wohnungen. In seltenen Fällen führt der massive Kontakt mit lebenden Schimmelpilzen zu Infektionen. Betroffen sind hier besonders immungeschwächte Personen. Zur Zeit lassen sich jedoch die Beziehungen zwischen Feuchtigkeit, Schimmelbelastung und gesundheitlichen Auswirkungen nicht präzise quantifizieren. Deshalb können auch keine quantitativen Richt- oder Schwellenwerte für ein gesundheitlich unbedenkliches bzw. gefährdendes Niveau erstellt werden.

Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollte prophylaktisch die Luftfeuchte in Gebäuden niedrig gehalten werden.

Bauseitige Maßnahmen

Bauseitige Maßnahmen dienen der Verhinderung von Wassereintrag in die Bausubstanz. Die folgenden baulichen Normen müssen erfüllt sein, um Schimmelbildung zu verhindern:

  • Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2:2001-03. Hier werden Mindestanforderungen an den Wärmeschutz zur Vermeidung von Tauwasser und unhygienischen Raumluftverhältnissen sowie an den sommerlichen Wärmeschutz festgelegt.
  • Klimabedingter Feuchteschutz nach DIN 4108-03.
  • Abdichtung gegenüber aufsteigender Bodenfeuchte nach DIN 18195.
  • regelgerechte Dachkonstruktion nach Handwerkerrichtlinien.
  • wasserdichte Installationen.

Luftfeuchtigkeit und Luftaustausch im Gebäude

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Regelmäßiges Lüften hilft die Raumluftfeuchte zu regulieren. Dies ist essenziell um Schimmelwachstum zu vermeiden.

Die relative Luftfeuchtigkeit im Wohnraum sollte nicht dauerhaft über 65–70% und direkt über Materialien nicht über 80% liegen. Die Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Aufgestellt an den neuralgischen Punkten gibt es schnell Auskunft über die Luftfeuchte und eventuelle Gefährdungen. Der Bewohner kann zudem die Konsequenzen seines Lüftungs- und Heizverhaltens direkt überprüfen und gegebenenfalls optimieren.

Aktives Lüften führt feuchte Luft aus den Innenräumen ab. Die Feuchtigkeitssättigung der Luft hängt von ihrer Temperatur ab. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Beim Lüften dringt in der Regel kalte Luft ein, erwärmt sich und nimmt Wasser auf. Als erwärmte Luft mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt wird sie dann wieder nach außen abgeführt. Im Sommer ist das Lüften am kühlen Morgen, Abend und in der Nacht besonders effektiv.

Im Winter kann durch Lüften mehr Feuchtigkeit aus einem Raum transportiert werden als im Sommer. Deshalb haben alte Gebäude mit einem hohen natürlichen Luftaustausch durch undichte Stellen in der Gebäudehülle im Winter eher Probleme mit zu trockener Luft. Neue oder sanierte Gebäude haben einen geringeren natürlichen Luftaustausch.

Gerade hier muss verstärkt gelüftet werden. Eigentümer sollten ihre Mieter nach einer Sanierung darauf hinweisen. Damit die Luft im Raum gut zirkulieren kann, sollten vor potentiell gefährdeten Stellen, wie kalten Außenwänden möglichst keine Möbel stehen oder schwere Gardinen hängen. Lässt sich das nicht vermeiden, sollte zumindest ein 10cm großer Abstand zur Wand gelassen werden. Diese Maßnahme vermeidet, dass Sie später Schimmel entfernen müssen.

Richtiges Lüften und Heizen

Feuchtigkeit in Innenräumen entsteht durch die Atemluft der Bewohner, Kochen, Duschen, Baden und das Trocknen feuchter Wäsche. Auch Zimmerspringbrunnen, Pflanzen und Aquarien sind Quellen für Feuchtigkeit. Feuchtigkeit in der Luft kann durch ein Reduzieren der Feuchtequellen, bedarfsgerechtes Lüften über die Fenster oder maschinelles Lüften vermindert werden. Wäsche und nasse Kleidung sollte stets außerhalb des Wohnraumes getrocknet werden. Zimmerpflanzen fühlen sich im Sommer auch auf Balkon und Terrasse wohl.

Werden nasse Flächen nach dem Duschen oder Baden sofort getrocknet, gelangt die Feuchtigkeit nicht in die Luft. Eine Dunstabzugshaube in der Küche, die Kochdünste nach außen abführt, verringert ebenfalls die Luftfeuchte.

Die noch vorhandene Restfeuchte in der Luft kann durch richtiges Lüften und Heizen reduziert werden. Am effektivsten ist die Stoßlüftung. Mehrmals täglich werden die Fenster für 5 – 10 Minuten weit geöffnet. Das gleichzeitige Öffnen gegenüberliegender Fenster, die sogenannte Querlüftung, sorgt für Durchzug und schnelleren Luftaustausch.

Im Bad sollte die Tür während des Duschens oder Badens geschlossen bleiben. So wird die Verteilung des Wasserdampfes in angrenzende Räume verhindert. Anschließend wird ausgiebig gelüftet. Danach empfiehlt es sich, die Türen offen zu lassen.

So kann die Feuchtigkeit aus Handtüchern langsam abgegeben und verteilt werden. Bei kleinen fensterlosen Bädern kann die Installation einer möglichst über Feuchtesensoren gesteuerten mechanischen Belüftung Abhilfe schaffen. Mechanische Belüftungen müssen regelmäßig gereinigt und gewartet werden.

Kühle ungeheizte Räume sollten im Winter nicht durch offene Türen passiv mitbeheizt werden. Hier ist die Gefahr groß, dass es an Wänden und Fenstern zur Tauwasserbildung kommt. Also lieber die Türen geschlossen halten, ausgiebig lüften und gegebenenfalls auch diesen Raum heizen. Durch diese Präventivmaßnahmen müssen Sie später keinen Schimmel beseitigen.

Gerade Keller werden im Sommer oft falsch gelüftet. Das großzügige Lüften bei heißen Temperaturen sorgt dafür, dass die warme feuchtigkeitsgesättigte Luft an den kalten Kellerwänden kondensiert. Auch für den Keller gilt das Stoßlüften zu kühlen Tageszeiten als effektivste Maßnahme.

Wer aufgrund von Abwesenheit nicht mehrmals täglich lüften kann, sollte die Zimmertüren offen lassen, um einen Luftaustausch in der Wohnung zu ermöglichen.

Führt auch richtiges Lüften und Heizen nicht zum erwünschten Effekt, können Bautrockner und Luftentfeuchter aufgestellt werden. Schimmel entfernen ist letztendlich kostspieliger und belastender als diese prophylaktischen Maßnahmen.

Schadensbeurteilung durch Bewertung von Materialproben

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Petri Schale mit einer Materialprobe zur Bestimmung der Schimmelgattung. Eine sehr wichtige Maßnahme beim Schimmel beseitigen.

Schimmelpilze leben auf Materialoberflächen. Zur Schadensbeurteilung bei Schimmel in der Wohnung sollten Proben genommen werden. Bei der Beurteilung der Materialproben werden sowohl die Fläche des Schadens als auch die Tiefe und Art des Befalls beurteilt. So sind Rückschlüsse auf die Schimmelpilzart und deren gesundheitliche Auswirkungen möglich. Wesentlich für die Beurteilung ist auch, ob es sich um einen feuchten, aktiven oder getrockneten Schaden handelt.

Die Belastung der Materialien wird in drei Kategorien eingeteilt:
1. Normalzustand bzw. geringfügiger Schaden. Die betroffene Fläche ist nur oberflächlich befallen und kleiner als 20 Kubikcentimeter. In der Regel sind keine Maßnahmen notwendig.
2. Geringer bis mittlerer baulicher oder nutzungsbedingter Schaden. Die flächige Ausdehnung ist kleiner als ein halber Quadratmeter und tiefere Schichten sind nur partiell betroffen. Die Ursachen sollten mittelfristig ermittelt und durch Sanierung behoben werden.
3. Großer baulicher oder nutzungsbedingter Schaden. Der Pilzbefall überschreitet eine Ausbreitungsfläche von einem halben Quadratmeter und zieht sich in tiefere Schichten Die Schimmelbildung sollte unmittelbar unterbunden werden, ihre Ursachen kurzfristig ermittelt und beseitigt werden. Betroffene sind zu informieren und umweltmedizinisch zu betreuen. Nach der Sanierung sollte durch geeignete mikrobiologische Nachweisverfahren der Erfolg der Sanierungsmaßnahme überprüft werden.

Ursachensuche und Sanierung

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Schimmel in der Wohnung an einem verdeckten Bauteil. In diesem Fall hinter der Rückwand einer Einbauküche. Hier sollte man den Schimmel beseitigen.

Schimmel beseitigen funktioniert in der Wohnung nur dann nachhaltig und dauerhaft, wenn die Ursache gefunden und behoben wird. Bei der Ursachensuche und Sanierung sind Mieter und Eigentümer oft auf Dienstleistungen von Spezialisten angewiesen. Sie können Schimmel auch an nicht sichtbaren, verdeckten Bauteilen aufdecken, betroffene Stellen und Mobiliar fachgerecht trocknen, säubern oder entsorgen.

Profis können unter Beachtung aller Hygiene- und Arbeitsvorschriften Schimmel so entfernen, dass er nicht in andere Bereiche verteilt wird. Nach der Sanierung werden in der Regel gemeinsam mit den Bewohnern auf den konkreten Einzelfall zugeschnittene Strategien zur künftigen Vermeidung von Schimmel entwickelt.

Bei akuten Feuchtigkeitsschäden wie Wasserrohrbruch oder Überschwemmung sollten die betroffenen Stellen zeitnah getrocknet werden, um Schimmelbildung gar nicht erst entstehen zu lassen. Geeignete Bau- und Lufttrockner können gemietet werden.

Resultiert die Feuchtigkeit aus einer ungenügenden Abdichtung, liegt eindeutig ein Baufehler vor. Diese Baufehler können u.a. durch Tiefenmesssonden in der Wand nachgewiesen werden. Eine Fachfirma sollte den Schimmel entfernen und den Baumangel beheben.

Undichte Wasserleitungen können durch Leck-Ortungen ausfindig gemacht und anschließend repariert werden.

Eine der häufigsten Ursachen für Schimmel ist die Tauwasserbildung, wenn sich warme Luft an kalten Wänden und Oberflächen als Tauwasser niederschlägt. Die Ursachen können in baulichen Mängeln, wie Wärmebrücken, im Nutzerverhalten oder einer Kombination aus beiden liegen.

Schimmel beseitigen

Ist die Ursache erkannt und beseitigt, muss die betroffene Stelle saniert werden. Ziel der professionellen Schimmelbeseitigung ist die vollständige Entfernung des Schimmels in der Wohnung. Ein bloßes Abtöten ist nicht ausreichend, da auch von abgetöteten Schimmelpilzen reizende und allergische Reaktionen ausgelöst werden können. Schimmel beseitigen sollte deshalb immer von Fachfirmen durchgeführt werden.

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Desinfektion von mit Schimmel kontaminierten Mauerwerk in einer Wohnung.

Die Sanierungsmaßnahmen richten sich nach der Schwere des Befalls. Geringfügiger Pilzbefall kann selbst entfernt werden. Glatte Oberflächen können mit Wasser und Haushaltsreiniger, aber auch mit Wasserstoffperoxid, Ethanol oder Brennspiritus gereinigt werden. Die oft empfohlene Essiglösung sollte nicht verwendet werden und hilft nicht beim Schimmel beseitigen, da viele Baustoffe, insbesondere Kalk, eine Neutralisierung bewirken. Die neutralisierte Essiglösung dient dann wiederum als Nährboden für die Schimmelpilze.

Poröse Materialien wie Tapeten und Gipskarton müssen entfernt werden. Nur oberflächlich befallenes Holz kann zum Beispiel durch Abschleifen saniert werden. Ist das Holz auch in tieferen Schichten befallen, kann es nur noch entsorgt werden. Dies trifft in den meisten Fällen auch auf befallene Textilien zu. Um eine Ausbreitung des Schimmels zu unterbinden, kann die Schadstelle bis zur Sanierung zum Beispiel mit einer Folie staubdicht abgedichtet werden.

Eine schnelle und vollständige Trocknung der betroffenen Stelle durch Bau- und Lufttrockner kann Schimmel entfernen. Nach der vollständigen Abtrocknung wird die betroffene Fläche renoviert. Empfehlenswerte Anstriche sind mineralische Kalk- und Silikatfarben. Sie sind resistent gegen Fäulnis und Schimmelpilze und bilden eine wirksame Alternative zu Kunststofffarben und Lacken.

Ihre kapillaren Eigenschaften sorgen dafür, dass Feuchtigkeit schnell wieder abtransportiert wird. So sorgen sie auch für ein gesundes Raumklima. Dadurch können Sie dauerhaft Schimmel beseitigen.

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Autor: Georg Zischka

Als Experte für Wasserschäden, Schimmel und Bautrocknung im Großraum München und Rosenheim hilft er seinen Kunden bei Gutachten, Beratung und der Schadensbeseitgung. Georg Zischka ist ein Zertifizierter Sachverständiger Gutachter mit über 20 Jahren Berufserfahrung. Kontaktieren Sie ihn für eine kompetente Unterstützung bei Feuchtigkeit.

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Ratgeber Wasserschaden, Bautrocknung & Schimmel